Jesus-Passion von Oskar Gottlieb Blarr

Jesus-Passion von Oskar Gottlieb Blarr

Aufführung

Sonntag, 17. März 2024, um 15 Uhr
Basilika Kaiserswerth, Suitbertus-Stiftsplatz

 

Jesus-Passion

 

Drei oratorische Szenen
nach Texten der Heiligen Schrift,
des Talmud und jüdischer Lyrik
des 20. Jahrhunderts
für 6 Soli, gemischten Chor,
Kinderchor und großes Orchester

von Oskar Gottlieb Blarr (*1934)

Foto: ©Gregor Guski

Das Anliegen

Das Anliegen der  Jesus-Passion des bedeutenden zeitgenössischen Düsseldorfer Komponisten Oskar Gottlieb Blarr, der im Jahr 2024 neunzig Jahre alt wird,  ist die Befriedung und Versöhnung zwischen Juden und (deutschen) Christen mit musikalischen Mitteln. Der Jude Jesus, sein Passionsweg sowie seine Wirkung und Bedeutung bis heute werden aus jüdischer und christlicher Sicht dargestellt. Dies geschieht in drei oratorischen Szenen voller Dramatik und Emotionen. Blarrs neuartige Passion ist vorwiegend in hebräischer Sprache komponiert, sie verarbeitet Texte aus der Heiligen Schrift, des Talmud und jüdischer Lyrik des 20. Jahrhunderts.

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Einführung in die Jesus Passion von Oskar Gottlieb Blarr

Der Ausgangspunkt des Werkes liegt darin, dass in den vergangenen fast 2000 Jahren auch die Kirche eine Rolle bei der Verbreitung des Antisemitismus gespielt hat. Der Komponist selbst nennt als Beispiel den Evangelisten Matthäus, dessen Passionsbericht eine antijudaistische Tendenz aufweist, indem der Evangelist die Juden insgesamt für den Tod Jesu verantwortlich macht und nicht – wie es historisch korrekt wäre – die mit den römischen Besatzungstruppen kooperierende sadduzäische Tempelhierarchie. Die Diskriminierungen, Vertreibungen und Morde an den Juden über viele Jahrhunderte werden, folgt man Blarr, theologisch durch die bedeutsame Autorität des Evangelisten Matthäus gerechtfertigt. Die Selbstverfluchung der Juden, die gerade in Bachs Matthäuspassion so einprägsam energisch vertont wurde („Sein Blut komme über uns und unsere Kinder“ mit den Versen aus Matthäus 27,25) hat tatsächlich einen gewissen Einfluss in der christlichen Kirche und unserer Gesellschaft gehabt, der zum Teil bis heute wirksam ist.

Der Komponist hat sich in einen mehrjährigen kreativen Prozess begeben, um die Leidensgeschichte Jesu auf eine Weise zu vertonen, die dem näher kommt, was der Jude Jesus für alle Menschen bedeutet hat und bedeuten kann. Er hat mit seiner Jesus-Passion, die am 7. Juni 1985 auf dem 21. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Düsseldorf uraufgeführt wurde, eine Passionsgeschichte ohne Antijudaismus komponiert, die sich „als Beitrag zum Befriedungs- und Versöhnungsprozess zwischen Juden und (deutschen) Christen“ (so Blarr) versteht.

Zur Komposition

Die Komposition lebt von interkulturellen Akzenten und Verbindungen. So werden z.B. die musikalischen Klänge der jemenitischen und samaritanischen Synagogalmusik, die sich über 2000 Jahre hinweg kaum verändert haben, zur bedeutsamen Quelle der musikalischen Gestaltung. Für die Komposition bedeutend ist ein von Blarr entwickeltes Maqam, ein Modus, der sein Vorbild in der orientalischen arabisch-islamischen Musiksprache hat.  Die vorherrschende Sprache der Texte ist die Sprache Jesu, also hebräisch bzw. aramäisch. Zudem werden zwei deutschsprachige, aus der christlichen Tradition stammende Gesänge aus dem 16. Jahrhundert eingeflochten, unter ihnen das alte Adventslied „Aus großem Weh die Menschheit klagt“, welches das Sehnen aller Menschen nach Frieden und Erlösung besingt.

An mehreren Stellen innerhalb der Komposition werden die Zeiten „vermischt“, sodass die Bedeutung des Leidensweges Jesu auch für unsere Zeit betont wird. Hier ist zunächst das hebräische  „Schnee“-Gedicht („Schäläg“)des zeitgenössischen israelischen Dichters Pinchas Sadeh zu nennen, das den Kreuzweg Jesu beschreibt, indem der ganze Weg Jesu mit Schnee bedeckt ist. Schnee als Symbol für eisige Kälte, Katastrophe, Härte und eine farblose, fahle Atmosspäre. Jesu Weg führt auch über Plätze des heutigen Jerusalems wie arabische Viertel und die Auferstehungskirche und den Tempelberg. Jesus wird vor allem durch die für ihn sorgenden Frauen begleitet.

Einen berührenden Höhepunkt bildet die Vertonung des „Requiem“ überschriebenen Textes des in Düsseldorf verstorbenen jüdischen Schriftstellers Alfred Kittner (1906-1991). Der ergreifende Text, in dem es um das entsetzliche Sterben der Juden im Konzentrationslager geht und der Kittners eigene Erfahrungen an diesem Ort der Vernichtung beschreibt, versteht die Hinweise auf die größte Einsamkeit des Juden Jesus am Kreuz als Erinnerung an die Stunden äußerster Einsamkeit von Jesu Brüdern und Schwestern im Holocaust. Hier werden mithin die Zeiten zusammengeführt und wird die Geschichte Jesu auf die Gegenwart des 20. Jahrhunderts bezogen. Blarr betont, dass „der Hintergrund dieser Leidensgeschichte des Volkes Israel das Leiden Jesu auf ganz neue Weise konkretisiert und die Beziehung zwischen dem, was vor 2000 Jahren war, und dem, was jetzt passiert ist, so eine bittere und Aktualität hat, die ja in keiner Weise aufgearbeitet und verdaut ist.“ Was der Komponist zur Zeit der Entstehung des Werkes, formuliert, scheint leider auch für die heutige Zeit zu gelten.

Am Ende bietet dieses Werk  Worte der Hoffnung und des Vertrauens, die auf die Auferstehung deuten und auf Texten des Propheten Hosea aus der jüdischen Bibel stammen. Es schließt mit dem aramäischen Wort „Jeschuati“ („meine Hilfe“) aus dem 62. Psalm und setzt noch das Wort „Jeschuah“ hinzu, also den Namen Jesus.

Jesus, der sicherlich keine Trennung der Religionen im Sinn hatte, wird in Blarrs Komposition als Hoffnungsträger gegen Unrecht und Gewalt sowie als Bruder der Schwachen und Unterdrückten dargestellt. Das Besondere ist, dass die Jesuspassion zugleich ein inniges christliches Bekenntnis zu Jesus, dem Messias ist. Das wird vor allem am Ende der Gethsemane-Szene durch das Zitat des sechsstimmigen Chorsatzes „Im Garten leidet Christus Not“ des Königsberger Domkapellmeister Johann Eccard deutlich. Ausgestaltet mit einer starken Orchestrierung und begleitet von Improvisationen auf zwei Glockenspielen, die den Eindruck hervorrufen, als würden alle Kirchenglocken der Welt gleichzeitig läuten, singen alle Chorgruppen gemeinsam die glaubensvolle Erkenntnis „Siehe, das ist Gottes Lamm, aller Welt Sünd macht ihm bang“.

Auch heute – fast 40 Jahre nach der Uraufführung – ist die Aufführung dieser musikalisch sehr aufwendigen Komposition ein herausfordernder kultureller Beitrag, um in unserer Kirche und Gesellschaft den Abbau von antisemitischen Vorurteilen und Intoleranz zwischen den Religionen zu unterstützen.

Diesen Zielen sind wir mit unserer geplanten Aufführung am 17.  März 2024 verpflichtet, einer Aufführung, die auch durch die Aufführung in der wunderbaren katholischen Basilika Kaiserswerth und der gemeinsamen ökumenischen Gestaltung durch die evangelischen Kantorei Kaiserswerth und ihrer Kinder- und Jugendkantorei und dem katholischen Bailikachor eine besondere Bedeutung erhält.

Ausführende

Sabine Schneider, Sopran I
Andrea Graff, Sopran II
Pauline Asmuth, Alt
Christian Dietz, Tenor
Stefan Adam, Bass I (Jesus)
Joel Urch, Bass II

Kantorei Kaiserswerth
Kinder- und Jugendkantorei Kasierswerth
Basilikachor Kaiserswerth
Choreinstudierung: Susanne Hiekel und Stefan Oechsle
Kaiserswerther Camerata instrumentale
Leitung: KMD Susanne Hiekel

Kartenvorverkauf

Karten 26/18/10 €, ermäßigt für Schüler und Studenten:21/13/5€

ab 26. Februar bei Schreibwaren Max Apel, Kaiserswerther Markt
Bei Max Apel, Kaiserswerther Markt 21, 40489 Düsseldorf, Tel: 0211 401023

Eine Veranstaltung der Ev. Kirchengemeinde Kaiserswerth
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Landeshauptstadt Düsseldorf

 

Rheinsche Post Düsseldorf

Einführungsveranstaltung

Montag, 19. Februar, 19.30 Uhr
Gemeindehaus Fliednerstraße 6

Konzerteinführung Jesus-Passion von Oskar Gottlieb Blarr –
Eine Passion zur Versöhnung von Juden und Christen

Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit

Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit

Flüssiges Licht
eine metamoderne Performance

Uraufführung

Sonntag, 12. November, Aufführungen um 17 Uhr und 18.30 Uhr (Zwei Aufführungen, Dauer ca 55 Minuten)

Mutterhauskirche Kaiserswerth
Zeppenheimer Weg 22
40489 Düsseldorf

Die Aufführung der Bach-Kantate „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit“ BWV 106 in Verschränkung mit neuer Flüssiger Musik von Leonhard Bartussek, sowie Licht- Objekt- und Videoinstallationen des Düsseldorfer Künstler*innen-Kollektivs Liquid Visuals Collective

Ausführende

Leonhard Bartussek – Konzeption und Komposition

Sabrina Haunsperg, Sopran
Clint van der Linde, Countertenor
Charles Daniels, Tenor
George Clark, Bariton

Liquid Music Collective auf Barockinstrumenten
Die Kantorei Kaiserswerth
Liquid Visuals Collective: Sabrina Haunsperg, Liza Dieckwisch, Jungwoon Kim, Leonhard Bartussek

Leitung: Susanne Hiekel

 

Einführungsveranstaltung

mit Erläuterungen von Leonhard Bartussek (Komposition und Konzeption),
Pfarrer Jonas Marquardt und Kantorin Susanne Hiekel

Montag, 23. Oktober um 19.30 Uhr
Ev. Gemeindehaus, Fliednerstraße 6

Kartenvorverkauf ab 30.10.23
24 / 18 / 10 Euro, ermäßigt für Schüler und Studenten 20 / 15 / 7 Euro,
Bei Max Apel, Kaiserswerther Markt 21, 40489 Düsseldorf, Tel: 0211 401023

Eine Veranstaltung der Ev. Kirchengemeinde Kaiserswerth
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Landeshauptstadt Düsseldorf

 

Oratorium „ELIAS“ von Felix Mendelssohn Bartholdy

Oratorium „ELIAS“ von Felix Mendelssohn Bartholdy

Chor und Orchester "Elias"

Aufführung

Am Sonntag, den 30. April wurde um 17 Uhr in der Mutterhauskirche Kaiserswerth, Zeppenheimer Weg 22, das romantische, sehr dramatische Oratoriums „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy aufgeführt. Ausführende waren Manfred Bittner, Bariton (Elias), Sabine Schneider, Sopran, Franziska Buchner, Alt,  Bryan Lopez Gonzalez, Tenor und Gabriel Kuhn als Knabensopran. Neben der Kantorei Kaiserswerth und seiner Jugendkantorei wirkte die Camerata Kaiserswerth, ein Orchester aus erfahrenen Profimusikern, mit. Die Leitung hatte Kirchenmusikdirektorin Susanne Hiekel.

 

Ausführende:

Die Kantorei Kaiserswerth mit Jugendkantorei

Manfred Bittner, Bariton (Elias)
Sabine Schneider, Sopran
Franziska Buchner, Alt
Bryan Lopez Gonzalez, Tenor
Gabriel Kuhn, Knabensopran

Camerata Kaiserswerth

Leitung: KMD Susanne Hiekel

 

Das Werk

Die Aufführung des Oratoriums „Elias“ stellt musikalisch die Kraft des Ersten Bundes, dem Bund Gottes mit dem jüdischen Volk und seinem Propheten Elias, in den Mittelpunkt. Der Prophet Elias  wird auch im Christentum und im Islam verehrt. Im Koran heißt der Prophet Ilias und gilt als einer der von Gott Gesandten und Gesegneten – somit ist Elias gleichzeitig Brückenbauer zwischen den Religionen.

Die Komposition lebt von der energischen Auseinandersetzung zwischen Polytheismus und Monotheismus: der kämpferische – und zugleich leidende – Prophet Elias versucht die Vielgötterei im Nordreich Israels, insbesondere den Baalskult zu beenden und alle Israeliten zurück zum Glauben an den einen Gott zu bringen. In einer Zeit der religiösen Desorientierung zeigt Elias dem Volk Israel, welche Bedeutung die liebende Hinwendung zum Gott Jahwe, dem Schöpfer der Welt und immerwährenden Bewahrer der Israreliten hat. 

Die Aufführung ist Teil unserer Konzertreihe, die unter dem Thema „ Raue Zeit / Erfüllte Zeit – Kirchenmusik gegen Resignation“ steht.

Das Oratorium ist ein energisches Bekenntnis zu Gott in den damals „rauen Zeiten“ der Anfeindung und der Zweifel an der Glaubensgrundlage des Judentums. Auch heute leben wir zweifellos in einer „rauen Zeit“, in der unsere bewährten Lebenskonzepte und religiöse Grundlagen, die in Krisen Halt geben können, u.a. durch politische, ökonomische und persönliche Ängste und Probleme in Frage gestellt werden. Das Volk der Israeliten befindet sich am Anfang der Handlung des Oratoriums in großer Not, dringend wird Regen benötigt, um die Ernährung der Menschen und somit das Weiterleben zu sichern. Es geht hier nicht nur um die auch heute so aktuelle Notsituation der Trockenheit der Erde, sondern auch um die Stärkung gegen geistige „Austrocknung und Durst“, die Suche und Sehnsucht nach Trost und Zuversicht in Notsituationen. Elias kämpft dagegen an, dass das Volk seine Glaubensgrundsätze in Notzeiten wegwirft, aber auch er wird von Zweifeln gepackt und muss feststellen „ ich bin nicht besser denn meine Väter“.  Er bleibt vor tiefer menschlicher Resignation nicht verschont, als er, um sein Leben zu retten, in die Wüste fliehen muss. Durch die Engel des Herrn getröstet und die Begegnung mit Gott am Berg Horeb gestärkt, fährt er schließlich im Feuerwagen gen Himmel. Das Oratorium endet mit einem großen hoffnungsvollen Lobpreis Gottes, vorher wird jedoch das Anfangsmotiv des „Durstes“ noch mal direkt aufgegriffen in der Zusage „wohlan alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser, kommt her zu ihm… so wird eure Seele leben“. Diese zunächst altmodisch anmutende Zusage, das unsere „Seele leben“ werde, mag uns vielleicht auch heute Kraft spenden – ein Oratorium mit vielen temperamentvollen, teilweise blutigen Auseinandersetzungen, das am Ende das Innehalten, Gottvertrauen und den großen Lobpreis des einen Gottes als Stärkung anbietet.

Für den als Kind getauften Felix Mendelsohn Bartholdy, der aus der jüdischen Familie des berühmten Religionsphilosophen Moses Mendelssohn stammte, war die enge Verbindung zwischen Judentum und Christentum ein wichtiges Lebensthema. Und für bedeutsam hielt er besonders den kämpferischen Glaubensweg des Propheten Elias, der sich in den „rauen Zeiten“ der religiösen Anfeindungen und Desorientierung ganz in den Dienst der Einheit Gottes stellte. Dieser sei, so Mendelssohn selbst, „[…] fast zu der ganzen Welt im Gegensatz, und doch getragen wie von Engelsflügeln.“

Kartenvorverkauf

Eintrittskarten  zu 30,-/ 20,- /10,- (für Schüler und Studenten ermäßigt: 25,-/15,-/7,-) sind im Vorverkauf bei „Schreibwaren Apel“ am Kaiserswerther Markt 21 und an der Abendkasse erhältlich.

Wir sind dankbar für die Förderung dieses Konzerts durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf. 

Ehrenamt Palliativstation

Es ist für mich eine gewisse Selbstverständlichkeit, nicht nur Kirchenmusikerin, sondern auch „Musikerin für die Stadt“ zu sein.

In meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Musikerin auf der Palliativstation des Florence-Nightingale-Krankenhauses erfreue ich Patienten mit einer Auswahl von gewünschten Musikstücken.

Rheinische Post, 02.02.2023, 05:15 Uhr 4 Minuten Lesezeit

Ehrenamtler schenken kostbare Momente (Rheinische Post)

Düsseldorf · Auf der Palliativstation im Florence-Nightingale-Krankenhaus helfen Ehrenamtliche dabei, dass sich die Patienten wohlfühlen. Sie sorgen für eine Alltagsatmosphäre und spenden Trost.

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Ernennung zur Kirchenmusikdirektorin

In einer Feierstunde am 19. Mai 2022 im Landeskirchenamt wurde mir durch Vizepräsident Dr. Weusmann für überragende Leistungen und überregionaler Wirksamkeit auf kirchenmusikalischem Gebiet der Titel Kirchenmusikdirektorin verliehen. Ich freue mich sehr darüber und bin sehr dankbar.

Susanne Hiekel

Mehr Informationen über die Verleihung des Titels Kirchenmusikdirektor/in finden Sie unter:

https://presse.ekir.de/presse/1AA304CED3174EBA967AB6A0EF5E2669/elf-musikerinnen-und-musiker-mit-ehrentitel-ausgezeichnet

 

 

 

Die diesjährige Konzertreihe 2022

Die diesjährige Konzertreihe steht unter dem kirchenmusikalischen Jahresthema:

Von Ewigkeit zu Ewigkeit – ein kirchenmusikalisches Nachdenken über die Zeit.

Musik ist Zeitkunst und kann im kurzen, vergänglichen Moment des Erklingens die Hörer und Musizierenden bewegen und zum Auslöser für besondere Erfahrungen, Emotionen, Beobachtungen, ja sogar Veränderungen der Wahrnehmung und des Bewusstseins werden. Schon damit erscheint sie als eine besonders geeignete Kunstform, um die Wahrnehmung von Zeit zu thematisieren: von erlebten kurzen Augenblicken bis zum Wahrnehmen der Verknüpfung aller Zeiten und bis zu Fragen der Transzendenz. Die im Jahresthema verbundenen Perspektiven sind gewiss in sehr vielen Musikwerken unterschiedlichster Zeiten und Kontexte von Bedeutung. Gehört es doch seit jeher zum Wesen gerade von vieler geistlicher Musik, auf musikalischer und/oder textlicher Ebene die existenziellen Fragestellungen von Leben, Sterben, von Erinnerung, Erleben bzw. Anschauung der Gegenwart und Erwartung des Zukünftigen, sowie von Sinnfindung und der Suche nach Lebensaufgaben anklingen zu lassen.


12. Juni 2022 um 18 Uhr in der Mutterhauskirche Kaiserswerth

Lob und Dank in Ewigkeit – von Bach bis Gospel
Sommerliches Konzert für Kinder-, Jugend- und Erwachsenenkantorei, Kammerorchester und Band

Werke von J.S. Bach, Psalmmotetten von Jan Pieterszoon Sweelinck, Gottfried August Homilius u.a. sowie Gospels über die Ewigkeit „Swinging with the Saints“

Eintritt frei, Spenden erbeten


13. November 2022, 17 Uhr,  in der Mutterhauskirche Kaiserswerth

Johannes Brahms: „Ein Deutsches Requiem nach Worten der Heiligen Schrift“, op.45 für Solisten, Chor und Orchester 
Bernd Alois Zimmermann: Kantate „Omnia tempus habent“ für Sopran und 17 Instrumente

Weihnachtskonzert 2019

8. Dezember 2019, 17 Uhr
Mutterhauskirche Kaiserswerth

Johann Sebastian Bach: Weihnachtsoratorium – Kantaten 4-6

Oskar Gottlieb Blarr: Cantus adventu – Nes Ammim, Zeichen der Völker
Camille van Lunen: für Bariton, Chor und Instrumente (2019)  (UA)

Ausführende:

Irene Kurka, Sopran
Schirin Partowi, Alt
Christian Dietz, Tenor
Manfred Bittner, Bass

Camerata Instrumentale Kaiserswerth
Kantorei Kaiserswerth

Leitung: Susanne Hiekel

Informationen zu den Ausführenden:

Die Kantorei Kaiserswerth ist ein Kirchenchor, der seine Wurzeln in einer langen Kirchenchortradition hat. Die Singbewegung der 20er und 30er Jahre war in der Gemeinde fest verankert, hier fanden zahlreiche Kirchenmusikertagungen und Singwochen statt. In der „Niederrheinischen Chorgemeinschaft“ schlossen sich 1934 der Kaiserswerther und der Dürener Kirchenchor zusammen, um gemeinsam große Werke zu erarbeiten. Schon im März 1932 führte das Presbyterium in seinem Bericht aus: “Besonders zu rühmen ist der Kirchenchor, der mit seinen 35 Mitgliedern durch seine Musik der Gemeinde, ja der ganzen Bevölkerung wesentlich dient”. Heute zeichnet sich die Kantorei Kaiserswerth durch einen besonders großen Anteil an jugendlichen Sängerinnen und Sängern aus. Mit seinen ca. 80 Sängerinnen und Sängern gehört  sie zu einem der größten Kirchenchöre Düsseldorfs. Ihr musikalisches Repertoire ist durch eine enorme Vielseitigkeit geprägt: von Gospelliteratur, A-cappella-Werken unterschiedlichster Stile bis hin zu bekannten oder unbekannten Oratorien. Neben seiner musikalischen Qualität zeichnet sich der Chor durch seine die Generationen verbindende Gemeinschaft aus. Die Einbindung der vielen jugendlichen Sängerinnen und Sänger wird durch gezielte Nachwuchsförderung erreicht. Dazu gehören auch das Singen in der regelmäßig arbeitenden KinderKantorei und der Jugendkantorei sowie projektbezogene Kindermusical-Workshops, bei denen die jugendlichen Chorsänger der Kantorei Kaiserswerth in der Regel eigene Verantwortung als betreuende „Teamer“ übernehmen und somit die verschiedenen Musikbereiche der Gemeinde miteinander vernetzen. Als wichtigstes Erfolgsrezept, um die Jugendlichen für die Mitwirkung in der Kantorei zu gewinnen, hat sich in den letzten Jahren die Erarbeitung großer musikalischer Werke unterschiedlichster Epochen bewährt, so z:B: die Aufführung der Bachschen Matthäuspassion im März 2016. Im Falle der Matthäuspassion 2016 wirkten die Mitglieder aus Kinder-und Jugendkantorei beim Eingangs- und Schlusschor des 1. Teils als Choralchor mit, auch bei der szenischen Uraufführung der Oper zur Reformation „in exitibus“ im November 2017 hatte der Kinder- und Jugendchor eine tragende Rolle.
Neben der Kantorei Kaiserswerth sowie der JugendKantorei Kaiserswerth werden bei der Aufführung als Solisten erfahrene Konzertsänger bzw. Opernsänger mitwirken. Den orchestralen Part übernimmt ein Ensemble, das seit vielen Jahren unter dem Namen „Kaiserswerther Camerata“ auftritt und vorwiegend aus Mitgliedern der Duisburger und Düsseldorfer Symphoniker besteht.

Informationen zu den Aufführungen:

Dass eine Aufführung von J.S. Bachs berühmtem Weihnachtsoratorium mehr sein sollte als eine kommerzielle Dienstleistung oder eine bloße „Wohlfühl-Oase“, steht außer Frage. Den Sinn dafür zu schärfen, kann vielleicht am besten gelingen, wenn dieses oft gespielte Werk durch kontrastierende andere Kompositionen reflektiert und ergänzt wird. Im Konzert der Kantorei Kaiserswerth ist genau diese Überlegung der konzeptionelle Ausgangspunkt: Der II. Teil des Weihnachtsoratoriums (Kantaten IV-VI) wird darin mit zwei zeitgenössischen Werken kombiniert – und sogar mit ihnen verschränkt. Die Zuhörenden sollen auf diese Weise zur Reflexion eingeladen, um Botschaft und Faszinationskraft des Werkes, zudem aber auch Verbindungslinien zu heutigen musikalischen Sprachen intensiver zu erleben.
Eng und explizit ist der Bezug zu Bach in Camille van Lunens Komposition Exodus für Bariton Solo, gemischten Chor, Horn, Streichquintett und Schlagzeug, die in diesem Konzert ihre Uraufführung erleben wird.Denn die 1957 in Amsterdam geborene niederländisch-französische Komponistin verbindet darin Motive dieses Werkes mit Zeilen des Gedichts „Nach der Asche“ der syrischen Dichterin Lina Atfah, in denen von existenziellen Erfahrungen die Rede ist. Auch auf musikalischer Ebene ist der Bezug zu Syrien präsent, dies namentlich durch Gestaltungselemente der Ataba-Gesänge sowie die Verwendung der syrischen Schellentrommel. Die Komposition „Exodus“ wird zwischen die Kantaten V und VI des Weihnachtsoratorium eingeschoben.

Ein weiterer integraler Teil des Projekts ist Oskar Gottlieb Blarrs Kantate „Cantus adventu – Nes Ammim, Zeichen der Völker (1983) für Sopran und 16 Streicher, dieses Werk wird das Konzert eröffnen. Auch diese Komposition, entstanden nach einem Studienaufenthalt in Jerusalem, ist ein Werk der Verschränkung von Traditionen, werden darin doch sowohl Elemente der christlichen wie der jüdischen Tradition verwendet.

Insgesamt zeichnet sich das Konzert durch eine große Diversität von Erfahrungen aus, die musikalisch vergegenwärtigt werden sollen: auf der einen Seite steht die Erfahrung des Vertrauens auf Gott, auf der anderen stehen jene weltbezogenen Momente, die aus der heutigen Realität nicht wegzudenken sind und sogar und bis zu Anfechtungen der Glaubensgewissheit reichen.

„Korinther 13“ – Jazzkantate (UA) von Georg Corman

Donnerstag, 20. Juni , 15.00 Uhr

Propsteikirche Dortmund

Sonntag, 7. Juli, 17 Uhr

Jonakirche Lohausen

Chormusik unserer Zeit

„Korinther 13“ – Jazzkantate (UA) von Georg Corman

Ausführende: 

Die Kinder-, Jugend- und Erwachsenen Kantorei Kaiserswerth

Latin&Jazz-Ensemble NRW

Leitung: Susanne Hiekel

Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts 

der Landeshauptstadt Düsseldorf