König David – Arthur Honegger

Uraufführung

Komponist: Arthur Honegger
Datum: 01. November 1995
Ort: Stadtkirche Kaiserswerth

 

Thematik

Das Oratorium „König David“ wurde 1921 für ein Volkstheater in der französischen Schweiz komponiert. Der Dichter Rene Morax wählte den Stoff aus und schrieb ein Drama, das der in Frankreich lebende Schweizer Arthur Honegger (1892 – 1955) vertonte. Es ist eines der beliebtesten Oratorien des 20. Jahrhunderts. Die heute aufgeführte Fassung ist die Originalversion von 1921, aufgrund des großen Erfolges des Werkes arbeitete Honegger 1923 das Stück zu einer Fassung für ein großes Sinfonieorchester um. Honegger begründetete mit diesem Oratorium seinen Weltruhm.
Erzählt werden der Lebensweg und das Wirken Davids, der vom Hirtenjungen zum Bezwinger des Riesen Goliath und schließlich zum König über das vereinte Israel wird, wie es im alten Testament beschrieben ist. Im Mittelpunkt steht Davids Verdienst, das in viele Stämme zersplitterte Land zu vereinen, indem er den Glauben an den Gott Israels wieder als das einende Element hervorhebt. Er überführt die Bundeslade, das alte Kriegsheiligtum Israels, in seine Königsstadt Jerusalem (Satz Nr. 16 „Tanz vor der Bundeslade“). Gott wohnt im Zentrum des Landes, so bekommt er einen Ort, an dem er angesprochen werden kann. David ist der Vorbote der Verheißung Gottes, daß aus Davids Stamm der Sohn Gottes als Heilsbringer für alle Menschen kommen wird. Aber neben dem glaubensstarken David wird auch immer wieder der fühlende und für Sünden anfällige Mensch David geschildert. So entsteht ein farbiges und abwechslungsreiches Stück. Ein Sprecher erzählt die Handlung, die Musik „malt“ diese dann wie eine Schauspielmusik in ihrenTönen aus.
Wenn man sich vergegenwärtigt, daß Europa in der Zeit nach den gerade erlebten Schrecken des ersten Weltkrieges trotz enormer Interessensgegensätze um Vereinigung ringt, und zudem in der Schweiz das Problem der kantonalen Zersplitterung besonders vorherrschend ist, dann erhält die Aussage des Oratoriums noch eine weitere Dimension. Die im Schlußsatz dreimal wiederholte, choralartig vertonte Ankündigung, „Gott verheißt: es wird kommen der Tag, wo eine Blume Euch erblüht und ihr Gnadenkelch erglüht. 0 wie erquickt lieblich und hold alle Völker dieser Welt sein Odem des Lebens!“, wird zum Ausdruck einer großen Friedenssehnsucht und Friedenshoffnung. Das Werk vereinigt eine farbige, facettenreiche Darstellung des Lebens (Kriegsfanfaren, Freudentänze, Klage- und Bußgesänge) mit einer großen im Glauben an Gott und im Vertrauen auf seine Verheißung verwurzelten Zukunftsvision.

Ausführende:

Dorothea Wohlgemut, Sopran
Ursula Kunz, Alt
Wolfram Wittekind, Tenor
Dirk Schrotemeier Sprecher

Camerata Instrumentale Kaiserswerth Chor der Stadtkirche

Gesamtleitung: Susanne Hiekel

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König David Programm

Pressestimmen

Rheinische Post – Düsseldorf